Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Prof. Dr. Werner Roos

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Biowissenschaften
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Abt. Molekulare Zellbiologie
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Vorlesungsreihe EVOLUTION

Vorlesungsreihe EVOLUTION wird 2009/2010 fortgesetzt

Es gibt ab 19. Oktober 2009 eine Fortsetzung der Vorlesungsreihe EVOLUTION. Die Themen finden Sie auf der folgenden Seite:

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Ergebnisse und Probleme der Evolutionsbiologie

Wissenschaftler der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wollen einem breiten Publikum Ergebnisse und Probleme der Evolutionsbiologie in einer Vortragsreihe vorstellen. Die Reihe „EVOLUTION“ findet vor dem Hintergrund öffentlicher Diskussionen und zunehmender Konfrontationen mit nicht-wissenschaftlichen Vorstellungen statt. Sie reicht bis ins Charles-Darwin-Jahr 2009. Dann jährt sich der Geburtstag des Naturforschers zum 200. und seine Formulierung des modernen Evolutionsgedankens zum 150. Mal.

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Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Ort: Halle (Saale), Universitätsplatz 10, Auditorium Maximum, HS 23
Zeit: montags, 19.30 Uhr

8. Mai 2008 (Donnerstag!)

Die Entstehung der Zelle – Mikroben am Ursprung des Lebens auf der Erde
Prof. Dr. William Martin, Universität Düsseldorf, Institut für Botanik

Früher oder später interessiert sich der neugierige Mensch für die Frage nach unserer Herkunft. Wie war der Verlauf der Stammesgeschichte? Woher kommt überhaupt das Leben auf der Erde? Ziel des Vortrags soll es sein, über wissenschaftlich gestützte Vorstellungen zum Ursprung des Lebens auf der Erde zu reflektieren. Im Vordergrund steht die Feststellung, dass die Theorie eine „Ursuppe“, auch wenn sie ein fast alltäglicher Begriff geworden ist, aus naturwissenschaftlicher Sicht völlig unhaltbar ist. Wenn nicht Ursuppe, was dann? Hydrothermalquellen, lautet der Vorschlag, der im Vortrag unterbreitet wird.

2. Juni 2008

Die Kräfte und die Uhren der Evolution – der Molekularbiologe als Detektiv
Prof. Dr. Dietrich Nies, Martin-Luther-Universität, Institut für Biologie

Die Wirkung der Evolutionskräfte Mutation und Selektion lässt sich auf molekularer Ebene sehr detailliert anzeigen. Der Grad der Ähnlichkeit in weit verbreiteten DNA-Sequenzen weist auf Verwandtschaftsbeziehungen und gemeinsame Vorfahren hin und führt zu Stammbäumen, welche die Herkunft der rezenten Lebewesen molekular dokumentieren. Aus dem Vergleich der mutativen Veränderungen mit dem Auftreten von Fossilen lässt sich die Geschwindigkeit der Evolution bestimmter Gene oder Proteine ablesen. Wie lange dauert es, bis Populationen, die z. B. durch Vulkanismus oder Erdbeben getrennt werden, genetisch nachweisbare Unterschiede entwickeln?  

23. Juni 2008

Die Evolution von Pflanzenarten – globaler Wandel als Motor oder Sackgasse?
Prof. Dr. Helge Bruelheide, Martin-Luther-Universität, Institut für Biologie

Die Stammesgeschichte der Pflanzen hat im Verlauf der Erdgeschichte erstaunliche Adaptationen an die verschiedensten Umweltbedingungen hervorgebracht. Der Vortrag wird auf die zugrundeliegenden Evolutionsmechanismen eingehen und rezente Beispiele für das Wirken dieser Mechanismen zeigen. Werden die aktuellen Veränderungen des Klimas und der Landnutzung, die heute unseren Planeten prägen, eine neue Triebkraft für die Evolution sein oder steht uns ein globales Aussterben bevor?

7. Juli 2008

Der Mensch als Gestalter von Evolution – die Züchtung von Tier- und Pflanzenrassen
Prof. Dr. Hermann Swalve, Martin-Luther-Universität, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften

Verwandte Individuen sind sich ähnlicher als unverwandte – dieses fundamentale Prinzip ist die Grundlage jeder Züchtung bei Pflanze oder Tier. Hinsichtlich der betrachteten Merkmale variiert zwar das Ausmaß der Ähnlichkeit, der Mensch machte sich dieses Prinzip aber schon früh zu Nutze, indem er erwünschte Individuen als Befruchtungspartner auswählte. Dies geschah anfangs eher „unbewusst“, später aber systematisch auf der Grundlage der Vererbungsregeln und zunehmend unterstützt durch die Kenntnis der zugrunde liegenden molekularen Vorgänge. Am Anfang stand die Auswahl „schöner“ Individuen, heute besteht Züchtung aus Laborarbeit und Computeranalysen. Aus Wildformen entstanden und entstehen so Genotypen, die das Problem der Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung lösen helfen.

6. Oktober 2008

Moleküle, Innovationen und kein Ende – Die Evolution der pflanzlichen Sekundärstoffe
Prof. Dr. Werner Roos, Martin-Luther-Universität, Institut für Pharmazie

Pflanzen demonstrieren in besonderer Weise die chemische Variabilität der Lebewesen. Hunderttausende interessanter Verbindungen entspringen ihrem  Sekundärstoffwechsel – meist eng begrenzt auf bestimmte Taxa oder Zelltypen. Sie widerspiegeln die positive Selektion relativ weniger Mutationen, d. h. die Funktionsfindung neuer Moleküle in der Evolution. Erfolgreich sind sie vor allem im „Kampf ums Dasein“, etwa bei der Abwehr von Mikroben, oder als Signale zwischen Individuen gleicher oder verschiedener Art. Zugleich sind sie eine stetige Quelle innovativer Arzneistoffe. Aber warum produziert eine einzelne Pflanze ein ganzes Bukett an ähnlichen Molekülen?

3. November 2008

Aussterben oder Anpassung – Katastrophen und Sprünge als Triebkräfte von Evolution
Prof. i. R. Dr. Rudolf Hagemann, Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung, Köln-Halle

Die Evolution der Organismen vollzog sich nicht als ein gleichmäßiger Prozess. Vorgänge der schrittweisen Weiterentwicklung wurden unterbrochen von großen Katastrophen, die zum Aussterben sehr vieler Arten führten und das irdische Leben an den Rand der Vernichtung brachten. Am bekanntesten ist das Massensterben vor 65 Millionen Jahren, das durch einen Meteoriten-Einschlag auf Yucatan ausgelöst wurde und mit dem Aussterben der Saurier in Verbindung steht. Insgesamt traten in der Erdgeschichte fünf Katastrophen ähnlichen Ausmaßes auf. Das Aussterben zahlreicher Arten schuf zugleich Freiräume für die Fortentwicklung neuer Typen und Klassen von Organismen. Dabei spielten genetische Prozesse eine entscheidende Rolle, die als „Gründer- Effekte“ bezeichnet werden und an Vorgängen der „Jetztzeit“ genau analysiert werden können.

15. Dezember 2008

Insektenstaaten und die Evolution der Sozialität
Prof. Dr. Robin Moritz, Martin-Luther-Universität, Institut für Biologie

Sozialität stellt die höchste Form biologischen Lebens dar und insbesondere die sozialen Insekten nehmen dabei mit ihren riesigen, hochkomplexen Kolonien eine herausragende Rolle ein. Das einzelne Tier muss sich dabei so in die Sozialstruktur einbringen, dass die Sozietät als Ganzes zur funktionellen Einheit wird. Diese Integration des Individuums in die Kolonie ist dabei eines der größten Probleme der Evolutionsbiologie. Wieso sollte sich ein Organismus nicht eigennützig um die Maximierung seines eigenen Nutzens kümmern, sondern sich den Belangen der Gemeinschaft unterordnen? Eine Frage, die auch weit in unsere eigene Gesellschaft hineinreicht.

19. Januar 2009

Von Affen, Neandertalern und Modernen Menschen
Prof. Dr. Svante Pääbo, Leipzig, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie

Die Sequenzierung des menschlichen Genoms in Kombination mit den
kürzlich sequenzierten Genomen des Schimpansen, Orang-Utans und Rhesusaffen, hat neue Möglichkeiten eröffnet den Ursprung des Menschen besser zu verstehen. Svante Pääbo wird in seinem Vortrag zur Eröffnung des Charles-Darwin-Jahres 2009 beleuchten, wie Vergleiche zwischen diesen Genomen sowie die Sequezierung des Genoms des Neandertalers zu neuen Hypothesen über den Ursprung des modernen Menschen führen können.

2. Februar 2009

Stammesentwicklung und Embryonalentwicklung der Tiere – Embryonale Strukturen als Wegweiser der Evolution
Prof. Dr. Gerald Moritz, Martin-Luther-Universität, Institut für Biologie

Tiere, weniger als einen Millimeter lang oder mehrere Meter groß, stellen millionenfache evolutive Lösungen für das Problem Leben dar. Dabei sind die embryonal sichtbaren Grundbaupläne verblüffend ähnlich und ihre Abwandlung durch unterschiedliche Genaktivitäten verursacht. So ist die Bildung der Bauchseite einer Fliege und der Rückenseite eines Menschen durchaus auf vergleichbare Mechanismen zurückzuführen und selbst die Bildung eines Insektenbeins ist an vergleichbare Gene gebunden, die ein Menschenbein hervorbringen. Anhand der Segmentbildung im Embryo lässt sich die Position für die Ausbildung der Extremitäten exakt feststellen. Faszinierend und auch bezaubernd hinterlässt die Embryonalentwicklung Spuren, die als Wegweiser durch die Stammesgeschichte der Organismen genutzt werden können.

23. Februar 2009

Evolution und Krankheit – Selektionsfaktoren prägen Viren und Krebszellen
Prof. Dr. Sven-Erik Behrens, Martin-Luther-Universität, Institut Biochemie/Biotechnologie

Die Auseinandersetzung mit Pathogenen, z. B. Viren oder mit malignen Zellen zeigt die ständige Wandlungsfähigkeit des Säugetier-Organismus in besonderer Weise. Viren evolvieren in der Regel sehr schnell – bei vielen Virustypen kann man die Evolution bereits wenige Stunden nach einer Infektion messen. Die Evolution eines Pathogens bewirkt auf der Gegenseite evolutionäre Veränderungen des Wirtes. Diese Ko-Evolution mit Viren und anderen Pathogenen hat die Entwicklung des 'Organismus Mensch' ganz wesentlich mitbestimmt.

16. März 2009

Podiumsdiskussion: Faszination Leben – Evolution und die Verantwortung des Menschen

Teilnehmer (Änderungen möglich):  
Prof. Dr. Klaus Tanner, Institut für Systematische Theologie
Prof. Dr. Robin Moritz, Institut für Biologie                
Prof. Dr. Isabell Hensen, Institut für Biologie
Prof. Dr. Bernd Fischer, Institut für Anatomie (Medizin)


Koordination der Vortragsreihe und Kontakt:
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