Newsarchiv: Schafft Wissen. Seit 1502.
Jahr 2022
Kreislaufwirtschaft: Forschende zeigen, wie sich synthetisches Gummirohmaterial abbauen lässt
Enzyme sind in der Lage, synthetisches Polyisopren abzubauen. Die richtigen Bedingungen dafür haben nun Forschende der Uni Halle und des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) geschaffen. Polyisopren ist Hauptbestandteil von Naturkautschuk und von vielen Gummisorten, die beispielsweise auch in Autoreifen genutzt werden. Bislang konnte nur Polyisopren abgebaut werden, das dem natürlich vorkommenden sehr ähnlich ist. Die Forschung könnte wichtige Erkenntnisse auf dem Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft liefern.
Turbo für Materialforschung: Forscher trainieren KI zur Vorhersage neuer Verbindungen
Ein neuer Algorithmus soll dabei helfen, bislang unbekannte Materialverbindungen auszumachen. Entwickelt wurde er von einem Team der MLU, der FSU Jena und der Universität Lund in Schweden. Die Forschenden konzipierten eine Künstliche Intelligenz (KI), die auf maschinellem Lernen basiert und komplexe Berechnungen binnen kürzester Zeit durchführen kann. Auf diesem Weg konnte das Team bereits mehrere Tausend neue mögliche Verbindungen am Computer beschreiben.
Spintronik: DFG fördert Sonderforschungsbereich der FU Berlin und der Universität Halle weiter
150 wissenschaftliche Publikationen, zwei Patente, eine Ausgründung: Nach einer sehr erfolgreichen ersten Förderphase kann der gemeinsame Sonderforschungsbereich SFB/TRR 227 "Ultraschnelle Spindynamik" der Freien Universität Berlin und der Universität Halle seine Arbeit fortsetzen. Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verlängerte die Förderung um vier Jahre und stellte hierfür weitere zehn Millionen Euro zur Verfügung. Im SFB/TRR 227 arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an neuen Konzepten, Materialien und Funktionalitäten durch ultraschnelle Manipulation von Spinsystemen im Nanobereich.
Jahr 2021
Allerweltspflanzen verdrängen seltenere Arten
In mehreren Ökosystemen Europas sind "Allerweltsarten" auf dem Vormarsch und verdrängen seltenere Pflanzenarten. Dadurch werden die Pflanzengemeinschaften immer ähnlicher. Diese Entwicklung hat ein internationales Team unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) unter Beteiligung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) erstmals sowohl im Hochgebirge als auch in Wäldern und Wiesen des Tieflands nachgewiesen.
Ein Klassiker der Pflanzenbestimmung – auf dem Stand des 21. Jahrhunderts
Die "Exkursionsflora von Deutschland", der "Rothmaler", geht in die 22. Auflage. Das klassische Bestimmungsbuch für alle wildwachsenden Pflanzen baut wesentlich auf der Expertise von "Citizen Scientists", Datenbanken und Chromosomenanalysen auf. Zu den vier Herausgeber*innen zählt auch Dr. Erik Welk von der Universität Halle.
Neuigkeiten
To achieve global goals for biodiversity conservation, the national-level implementation must be significantly improved. National policy instruments need to precisely define effective actions and the actors responsible for implementation. Accountability needs to be ensured through systematic monitoring of progress. These recommendations are at the core of a 3-step framework proposed by an international team of scientists led by the German Centre for Integrative Biodiversity Research (iDiv), published in the journal Conservation Letters. The authors stress the need for urgency to avoid repeating failures of past international agreements and to move to effective implementation of agreed policy targets. One mistake, in particular, should be avoided.
Neuigkeiten
Alkynes have many uses in industry. Until now, it was assumed that gold- or platinum-based catalysts were absolutely necessary for certain chemical reactions with alkynes. Chemists at Martin Luther University Halle-Wittenberg (MLU) have now succeeded in carrying out the same reactions with considerably less expensive materials. The team reports on its work in the "Journal of the American Chemical Society".
Neuigkeiten
Successful companies often have particularly extensive networks. Within these networks, they frequently attain the coveted position of a gatekeeper, mediating between different markets and industries. A new study by Martin Luther University Halle-Wittenberg (MLU) and Goethe University Frankfurt shows how they manage to do this. Researchers analysed the co-operative relationships of Germany`s 500 largest companies. The study was published in the "European Management Journal".
Biologische Vielfalt: Zeit, endlich zu handeln
Um die globalen Ziele zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu erreichen, muss die Umsetzung auf nationaler Ebene deutlich verbessert werden. Verbindliche Maßnahmen und verantwortliche Akteure müssen klar definiert und die Umsetzung durch systematisches Monitoring überwacht werden. Diese Empfehlungen stehen im Zentrum eines dreistufigen Rahmenplans, den ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) in der Fachzeitschrift Conservation Letters veröffentlicht hat. Ein erneutes Scheitern der internationalen Vereinbarungen müsse dringend vermieden werden. Vor allem dürfe ein Fehler dieses Mal nicht mehr passieren.
Halle Lectures: Illusionslosigkeit als Ziel von Aufklärung?
Welche Funktion haben Illusionen und welchen Schaden können sie anrichten? Wie entstehen sie? Sind Ideale der Aufklärung, wie das einer universalen Vernunft, selbst illusionär? Diesen Fragen widmet sich der Philosoph Prof. Dr. Michael Hampe von der ETH Zürich im Rahmen der "Halle Lectures". Der Vortrag findet am Donnerstag, 2. Dezember, um 18 Uhr online statt. Organisiert wird er von der Universität Halle und den Franckeschen Stiftungen.
Chemie: Forscher entwickeln neuartige, preiswerte Katalysatoren
Alkine sind Kohlenwasserstoffverbindungen, die in der Industrie vielseitig eingesetzt werden. Bislang ging man davon aus, dass man für bestimmte chemische Reaktionen mit ihnen zwingend Katalysatoren auf Gold- oder Platinbasis benötigt. Chemikern der Universität Halle ist es nun gelungen, dieselben Reaktionen mit deutlich günstigeren Materialien herbeizuführen. Über die Arbeit berichtet das Team in der Fachzeitschrift "Journal of the American Chemical Society".
Neuigkeiten
The two-legged dinosaur Issi saaneq lived about 214 million years ago in what is now Greenland. It was a medium-sized, long-necked herbivore and a predecessor of the sauropods, the largest land animals ever to live. It was discovered by an international team of researchers from Portugal, Denmark and Germany, including the Martin Luther University Halle-Wittenberg (MLU). The name of the new dinosaur pays tribute to Greenland`s Inuit language and means "cold bone". The team reports on its discovery in the journal "Diversity".